100 Tage

100 Tage? Nein! Doch.

Ein paar Fragen, die mir in den letzten Wochen gestellt wurden (und ein paar, die ich mir selbst gestellt habe):

1. Gibst du mehr Geld für Kleidung aus, um das Kleid aufzumotzen?
Jein. Ich habe inzwischen eine absurde Sammlung von Strumpfhosen, die meisten selbst gekauft, einige von Freundinnen weitergegeben, die sich dann doch nicht psychisch bereit für den Farbton Flamingo fühlten. Interessant dabei: Das wäre ich vor drei Monaten auch noch nicht gewesen. Das kleine Blaue macht spielerischer, mutiger, es ist wie eine weiße Leinwand, die mit immer bunteren Farben bemalt werden will. Oder sagen wir so: Es ist eine prima Foundation, die einen knalligen Lippenstift braucht, damit man nicht wie ein Liter Buttermilch aussieht. Erste Konsequenz: Ich habe die Farbe Rot in mein Leben gelassen, wo es bislang noch keinen Platz hatte. Demnächst (schluck): grün. Und gelb. Und pink. Und… Es ist eine neue Welt. Aber um auf die Frage zurückzukommen: Es wäre absurd, einen Selbstversuch in Sachen Reduktion durch einen Overkill in Sachen Accessoire-Shopping zu boykottieren. Ich versuche stattdessen, durch unterschiedliche Kombis Abwechslung in die Sache zu bringen. Tücher kann man als Röcke tragen, Schals als Gürtel (Geschenkbänder, Schiffstaue und Kofferriemen übrigens auch, das merkt kein Mensch), Shirts mit dem Rücken nach vorn, Hoodies über und unterm Kleid, dünne Sommerträgertops obendrüber (wie am 14. Februar), Strickjacken geknotet oder versetzt geknöpft… und so weiter.

2. Ändert das Kleid also dein Leben?
Mmmmmnjö. Einerseits: nicht mehr darüber nachdenken, was man anzieht. Andererseits: irrsinnig viel darüber nachdenken, was man anzieht. Beziehungsweise: wie man aus nichts etwas macht. Es ist ein Spiel. Ich trau mich mehr. Ich habe meine Beine entdeckt, die sonst immer gut in Jeans verstaut waren (1 A-Beine, wenn ich das mal so sagen darf, das war mir vorher gar nicht so klar). Ich habe nicht mehr ständig das Bedürfnis, mich vornehm zurückzuhalten in meiner Kleidung – im Gegensatz zu früher, wo ich außer dunkelblau nur schwarz, beige, weiß, schwarz, kamel, schwarz und jeansblau getragen habe. Ach, und habe ich schwarz erwähnt? Insofern: ja, es ändert schon was.

3. Kein bisschen Langeweile mit dem kleinen Blauen? Ehrlich nicht? Komm, gib’s ruhig zu…
Vor einer Woche zum ersten Mal für einen Tag, ja. Ich glaube aber, das hat eher mit diesem ewig langen Winter zu tun, der einen täglich in denselben Mantel zwingt, dieselben Handschuhe. Ich habe jetzt Lust, mit Frühlingszeug, Sommerzeug rumzuspielen. Schauen, was das Kleid im Warmen so drauf hat.

4. Du bist also wild entschlossen, das Jahr durchzuhalten?
Jawoll. Wild. Ich bin stur. Allerdings ist mir auch klar, dass die ersten 100 Tage ein Spaziergang waren im Vergleich zu dem, was noch kommt. Ich bin Langstreckenläuferin und weiß: Erst ab Kilometer 30 beginnt ein Marathon, ein Marathon zu werden.

3 Antworten zu “100 Tage”

  1. Sabina sagt:

    hut ab :) echt. habe heute noch in der grazia den artikel über dich gelesen und ich find die idee wahnsinnig toll :) würden mir kleider stehen würd ich mich glatt dazu entscheiden das auch mal zu machen. aber ich finde kleider an mir doof, sehr doof. trotzdessen :) an dir sieht das alles toll aus und ich liebe deine kombinationen!!! ich werde dich zu 100% in meiner sidebar verlinken! :)